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05. Sep
2018

Auf dem Rennsteig von Blankenstein (Eisenach) nach Hörschel – 168 km


Ein Bericht von Thomas Paschy
Der Rennsteig nonstop 2018 ist geschafft.

Beim Silversterlauf 2014 hae mich Stephan mit den Worten: „…was hast du nächstes Jahr am 28. August vor? Sag einfach ‚ja‘…“ zur zweiten Auflage dieses Laufes „gelockt“. Damals hae ich neben mehreren kurzen Läufen gerade einen Marathon und die Harzquerung in meiner Laufvita. Aber die Herausforderung reizte mich und ich sagte „ja“.
Damit war meine Ultrabegeisterung geboren. Als ich damals beim Start von Stephan und Oliver erfuhr, dass sie drei Wochen vorher bereits die 100 Meilen beim Berliner Mauerweg bewälgt haen, hielt ich sie für „total verrückt“. Nur drei Jahre später bin ich anscheinend genauso verrückt. Gemeinsam mit meinen Lauffreunden Gerd und Mark hae ich nun auch die 100 Meilen in den Beinen und stand am 31.08.2018 um 18:00 Uhr gemeinsam mit ihnen am Start zur 3. Auflage des Rennsteig nonstop.
Wie verrückt das ist, war mir schnell klar. Schon sehr bald fühlte ich mich wirklich total kralos. Bereits bei Kilometer 70 hae ich einen richg schlimmen Tiefpunkt. Mir war schlecht, ich mochte weder etwas trinken noch essen. Ich verkündete meinen Freunden, dass ich am nächsten Verpflegungspunkt bei km 83 aussteigen werde. Am Anfang wollten Sie mich movieren: „Wir sind gemeinsam gestartet und wir werden gemeinsam ins Ziel kommen. Unsere Beine sind auch schwer, aber gemeinsam schaffen wir das“.

Ich muss wohl wirklich schlecht ausgesehen haben, so dass Mark und Gerd verstummten. Häe in Neustadt – etwa 5 km vor dem nächsten VP – jemand gestanden, der mich mit dem Auto häe bis zum nächsten VP fahren können, ich wäre eingesegen und es wäre mein erstes Aus bei einem Ultra gewesen.Aber da stand niemand. So zwang ich mich, einen Knoppers Nussriegel zu essen und etwas zu trinken, ging immer wieder einige Meter betont langsam und im VP am Großen Dreiherrenstein bei km 83 ging es mir zumindest so gut, dass ich es weiter bis zum nächsten VP am Grenzadler / Oberhof bei km 105 versuchen wollte. Ab da hangelte ich mich buchstäblich von VP zu VP. Ohne die aufmunternden Worte von Mark und Gerd, wäre ich o nicht weitergekommen. Es war ein einziger Kampf gegen den inneren Schweinehund, wie ich ihn so stark bisher nicht erlebt hae.
Erst nach dem letzten VP, wir haen dann nur noch 14,7 km zu laufen und 3,5 Stunden Zeit, ging es mir tatsächlich gut. Ich wusste dank Mark und Gerd hae ich es gescha. Das Stück geht nun auch noch. Dazu gab es wieder die unglaublich liebevolle Versorgung durch das Suppoream mit frisch zubereitetem Rührei, Brot und zwei Bechern Cola – alles wurde einem an den Stuhl gebracht, man musste hier keinen Schri selbst tun und konnte noch einmal richg Kra tanken.
Nach 27:45 Stunden kamen wir gemeinsam völlig gescha aber überglücklich ins Ziel und wurden von Stephan empfangen, der eine halbe Stunde vor uns die Ziellinie überquerte. Und noch ehe wir so recht unsere Finisherfotos schießen konnten, überreichte uns Gunter unsere handgefergte Finishermedaille, das Finishershirt und unsere Urkunden.
Auch wenn wir totmüde waren, labten wir uns noch am herrlichen Thüringer Grillbuffet.
Vielen Dank nochmal an Mark und Gerd. Wir waren wieder ein perfektes Team. Einen herzlichen Dank natürlich an Gunter und sein Team vom Lauffeuer Fröstadt. Ihr habt für uns wieder ein unvergessliches Laufabenteuer veranstaltet. Ich hoffe, es gibt auch irgendwann eine 4. Auflage. Egal wie hart es war, ich wäre wieder mit dabei.

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